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Gasfeuerstätten – Trendprodukt oder Auslaufmodell?


Kamine sind der Inbegriff von Gemütlichkeit: Nichts vermittelt so viel Geborgenheit wie ein Platz am knisternden Feuer. Der Blick in die lodernden Flammen beruhigt, die wohlige Strahlungswärme sorgt für optimale Entspannung. Dank der Befeuerung mit Gas bzw. Flüssiggas ist dieser Luxus jederzeit auf Knopfdruck verfügbar – per App digital regulierbar. Kein lästiges Aufschichten von Holzscheiten, kein Entfernen von Asche. Dieser Komfort hat vermutlich maßgeblich zur Beliebtheit von Gaskaminen beigetragen. Doch ist dieser Trend von Dauer?

 

Feuerraumeinsicht über drei Seiten: Der DRU Maestro 75XTU Eco Wave eignet sich hervorragend als Raumteiler. (Foto: Spartherm)

Klassischer Wandeinbau-Gaskamin: DRU Metro 100XT Eco Wave. (Bild: Spartherm)

180°-Sicht auf die Flammen: Gaskamin DRU Passo Nero Eco Wave. (Bild: Spartherm)

Peter Laß, Verkaufsleiter bei der Spartherm Feuerungstechnik GmbH, kann auf über 20 Jahre berufliche Erfahrung mit Gaskaminen zurückblicken. Seinen Vortrag hielt er im Rahmen der neu etablierten Messe „World of Fireplaces“ in Leipzig.

 

 

Historie

Gasfeuerstätten haben in Deutschland eine rasante Karriere hingelegt. Bis 2002 nahezu unbekannt, sind sie in nur zehn Jahren zum Trendprodukt avanciert – angesiedelt im Premiumsegment. Wer sich einen Gaskamin eingebaut hat, wollte nicht in erster Linie Energie oder Geld sparen. Im Vordergrund stand vielmehr der Lifestyle-Aspekt. So gehörten 80 % der Gaskaminkäufer zu den oberen 20 % auf der Einkommensskala.

 

Status Quo

2022 war der Hype vorbei, die Branche verzeichnete erstmals rückläufige Zahlen. Zwar begann das Jahr noch durchaus erfolgversprechend, der Ausbruch der Ukraine-Krise jedoch verursachte einen Energiepreisschock, es folgte ein Anstieg der Inflation. Die Ungewissheit im Hinblick auf Gaspreise, Fragen der Versorgungssicherheit, der Wunsch nach Unabhängigkeit vom Gasnetz und Probleme mit dem Anschluss an das Gasnetz waren ausschlaggebend für das zögerliche Kaufverhalten.

Letztendlich sieht die Realität jedoch gar nicht so negativ aus: Allen Unkenrufen zum Trotz blieb die Versorgung stabil, Erdgas wurde durch LNG ersetzt, das im Überfluss vorhanden ist. Mittlerweile zeichnen sich Preissenkungen ab.

Kein Wunder also, dass der Handel bereits Erholung bei der Gaskamin-Nachfrage meldet. Dazu kommt: Das 2024 in Kraft tretende GEG, das viele Verbraucher mit dem drohenden Verbot reiner Gasheizungen, der Forderung nach einem 65%igen Anteil an regenerativen Energien und dem avisierten Austausch der letzten Gasgeräte für 2045 in Schock versetzt hat, ist für Gaskamine nicht relevant. Es bezieht sich ausschließlich auf Heizungsanlagen (Hauptheizung/Zentralheizung). Gaskamine hingegen unterliegen den Vorschriften für Einzelraumfeuerstätten nach EN 613/EN 509. Sie dienen primär der Beheizung einzelner Räume. Allerdings gelten die Vorschriften nur bis zu einer Leistungsgrenze von 11 kW Nennwärmeleistung.

 

Zukunft

Die Zukunft der Gaskamine ist zwar mit Risiken behaftet, es gibt aber durchaus auch Chancen und Pro-Argumente. Die Versorgungslage mit Gas jedenfalls scheint vorerst gesichert. Weiterhin unkalkulierbar bleiben jedoch die politischen Eingriffe.

Als einschränkende Faktoren können folgende Szenarien gelten:

  • Die Versorgung mit Gas im Neubau wird ausbleiben.
  • Verbraucher werden bei der Heizungsumstellung auf Erdgasanschlüsse verzichten.
  • Das Image des Brennstoffes kann durch die politische Diskussion Schaden nehmen.
  • Weitere gesetzliche Einschränkungen/Auflagen sind nicht gänzlich auszuschließen

Dagegen gibt es einige Argumente, die dafür sprechen, dass der Einbau eines Gaskamins zukunftsfähig bleibt:

  • Es gibt weiter eine gut ausgebaute Gasinfrastruktur.
  • Der durchschnittliche Gaskaminkunde sieht die gestiegenen Betriebskosten relativ gelassen.
  • Gasfeuerstätten sind nicht von der Feinstaubdebatte betroffen.
  • Die neuen Ableitbedingungen nach § 19 BImSchV kommen bei Gasgeräten nicht zur Anwendung.
  • Gasgeräte können auch mit Biogasen betrieben werden.
  • Als Alternative zu Erdgas steht Flüssiggas zur Verfügung.
    Bei einer Markterhebung zum Flüssiggasanteil bei dekorativen Gasraumheizern lag der Anteil der mit G 31 betriebenen Geräte vor mehr als 10 Jahren noch bei knapp unter 10 %, mittlerweile bewegen wir uns bei über 20 %.
  • Künftig wird auch die Beimengung von Wasserstoff möglich sein.

 

Resümee

Alles spricht dafür, dass sich die Absatzzahlen wieder erholen. Dekorative Gasgeräte werden auch weiterhin einen stabilen Anteil am Feuerstättenmarkt haben. Mit attraktiven Modellen sorgen die Hersteller dafür, dass Gaskamine und Gaskaminöfen das Ambiente aufwerten und die Wohnqualität verbessern.  

www.spartherm.de

Autor: Peter Laß

 


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